Hausgeld
Was bedeutet der Begriff "Hausgeld"?
Der Begriff Hausgeld steht im Zusammenhang mit laufenden Nebenkosten einer Eigentumswohnung oder von Teileigentum. Das Hausgeld (manchmal auch Wohngeld genannt) beinhaltet unter anderem Kosten, die für die Unterhaltung von Gemeinschaftseigentum anfallen. In der Regel wird das Hausgeld von einer Hausverwaltung nach einem Wirtschaftsplan über monatliche Abschläge eingezogen und verwaltet. Jährlich werden die tatsächlichen Kosten nachträglich abgerechnet.
Im sogenannten Hausgeld sind drei unterschiedliche Kategorien enthalten:
1. Laufende Nebenkosten, die nach Eigentumsanteilen aufgeteilt werden und auf Mieter umgelegt werden können: Dies sind zum Beispiel die Kosten für:
- Gebäudeversicherungen
- Gartenpflege
- Allgemeinstrom (Treppenhaus, Außenanlage, Keller...)
- Hausmeister
- Rauchwarnmelder
- Miete und Wartung
- Feuerlöscher
- Personenaufzug
- Winterdienst
- Straßenreinigung
- Regenwasserabgabe
- Kabel- oder Satellitenempfang
2. Verbrauchskosten, individuell, die nach gezähltem Verbrauch, Personenzahl oder bestimmten Schlüsseln je Einheit ermittelt werden und auf Mieter umzulegen sind. Dies sind zum Beispiel die Kosten für:
- Heizung (Gas, Öl oder anderes, Schornsteinfeger, Wartung)
- Wasser und Abwasser
- (Strom wird meistens über Eigentümer oder Mieter direkt bestellt. In Einzelfällen wird auch der Stromverbrauch über das Hausgeld abgerechnet.)
- Müllabfuhr
3. Kosten, die für das Gemeinschaftseigentum gesamt und für die Einheit/Wohnung anfallen, aber nicht auf Mieter umgelegt werden können. Das sind zum Beispiel die Kosten für:
- Rücklagen für Instandhaltung oder Modernisierungen
- Reparaturen und Instandhaltungen
- Sonderzahlungen (fallen an, wenn die gesparte Rücklage nicht reicht oder nicht herangezogen werden soll)
- Kontoführungsgebühren/Zahlungsverkehr
- Verwalterkosten
Das Hausgeld ist also keine feste Größe, die bei unterschiedlichen Immobilien 1:1 verglichen werden könnte. Das Hausgeld variiert je nach Immobilie und individuellem Verbrauch. In der Regel wird das Hausgeld bei älteren Gebäuden höher ausfallen, als bei Neubauten. Der Grund dafür sind höhere Reparaturkosten und höhere Energieverbräuche. Sonderausstattungen wie Personenaufzug, Schwimmbad, Tiefgarage, Gästewohnung oder Gemeinschaftsraum schlagen ebenfalls zu Buche. Aus wirtschaftlicher Sicht sind beim Erwerb einer Eigentumswohnung oder von Teileigentum nicht nur der Kaufpreis, sondern auch die immer wiederkehrenden Kosten von Bedeutung. Das „Hausgeld“ ist ein wichtiger Faktor, der immer im Einzelnen betrachtet werden muss.